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Der Storch im Storchgarten.
Einige Bemerkungen zu zeitgemäßen Redensarten
Die Störche der Stadt, die eine Kleinstadt ist
und den Namen K. trägt, sind wieder da!
Gestern erhielt ich eine Email. Voller Freude möchte der Absender den glücklichen Umstand mit anderen teilen, dass die Störche zurückgekehrt sind. Anbei ein Foto von zwei Störchen auf einem Nest, gebaut um den Kamin eines sehr spitzen Daches.
Die Störche der Kleinstadt mit dem Namen K. sind wieder da!
Es gab einmal zwei Störche. Sie saßen hoch oben auf einem Turm. Sie bewohnten ein durch die Jahre mächtig in die Breite gewachsenes Nest. Sie hatten ihre Welt auf einem Schornstein einer schon lange verlassenen großen Fabrik. Nur eine von Umweltbiologen aufgestellte Kamera zeichnete ihre Existenz auf. Außer dem Kameraauge interessierte sich niemand für sie. Im Gegenteil: Mein Nachbar beklagte sich einmal bitter über ihr Geklapper, mal leise zurückgenommen, mal lang anhaltend überschwenglich. "Wenn ich eine Knarre...". Das gehört jetzt nicht hierher. Hinter der großen Fabrikmauer erhob sich der Backsteinturm, auf dessen Spitze ich gebannt starrte, wenn sie sich voller Freude, ihren langen Hals nach hinten schmeißend, auf ihrem Nest begrüßten. Die beiden Störche waren zu meinen Begleitern geworden. Meine Seismographen. Es kam ein Investor und kaufte das verlassene Fabrikgelände der Stadt ab. Die Stadt, die eine Kleinstadt ist, kam zu Geld und entlud sich der Verantwortung für alles, was dort geschehen würde. Der Investor, in Fragen der Investitionen naturgemäß wendig und vor allem schnell genug, begann Strategien zu entwickeln. Kaum war es sein Eigentum, machte er sich daran, alles, was dort stand und im Fall der Störche auch alles, was dort lebte, für sein Verkaufskonzept zu fruchtbar werden zu lassen. Er gab dem Areal einen Namen. In der Zukunft, wenn das Alte abgeräumt sein wird, so verlautbarte ein riesiges Plakat, auf dem das Vorhaben grafisch säuberlich wie eine Spielwiese in einem Kinderbuch gezeichnet ist, werden hier fünfundsechzig Reihenhäuser stehen. Und dieses HIER heißt nun "Im Storchengarten”. 65 Reihenhäuser im KfW-Standart EH-55. Wohnen mit und ohne Kinder – wie es abschließend im Werbeflyer vielversprechend heißt. So schafft man eine zukunftsweisende Realität. Ein Storchengarten mit Menschen mit und ohne Kinder, denen eine Wohnstätte ermöglicht wird. Dies war in Anbetracht der steigenden Wohnungsnot eine humanistische Tat. Geradezu. Die Kreation einer lebendigen Vielfalt in Bauprojekte, die von nun an Wohn- und Nahversorgungsquartiere heißen. Geradezu visionär energieeffizient wird gebaut und damit ökologisch wertvoll. Auch als integere Wohltäter machen sich Investoren zunehmend einen Namen. Sie spenden gerne für soziale Nachhaltigkeitsprojekte. In Zeitungen verströmt ihr Konterfei gute Laune und die Gewissheit, dass der Bau von Nahversorgungsquartieren in den richtigen Hände liegt.
Mit Ausführungsbeginn des Vorhabens in der Kleinstadt mit dem Namen K. verschwindet die ins Alter gekommene, menschenleere zuletzt Chemiefabrik mit irgendwelchen Vögeln auf irgendeinem Turm. Der Storch ist nun geadelt, besser gesagt, diese beiden Störche und keine anderen. Der künftige Storchengarten ermöglicht, das Tier in die aus der Not geretteten Menschenwohnquartiere zu integrieren. Oder anders herum. Ein Hoch, auch hier, auf die Diversity. Auserwählte Menschen mit und ohne Kinder, der drohenden Obdachlosigkeit glücklicherweise entkommen, werden Dank der großflächigen Baumaßnahme, Haus an Haus, gleich an gleich, Gerechtigkeit muss sein in einer echten Demokratie, leben können. Ein munteres Treiben von Mensch und Tier im Garten Eden. Schön sieht es aus auf dem Plakat. So übersichtlich. Unten blühende Gärten, saftige Wiesen und oben der wolkenlose stahlblaue Himmel, in dem zwei Störche ihre Bahnen ziehen, friedlich schwebend über die Menschen wachen und sie in ihren Häusern beschützen.
Also sind die Störche im Storchengarten die Hauptakteure, gewissermaßen Zugpferde für das Gesamtprojekt. Nun meldet die Kleinstadt überraschend doch wieder Interesse an. Sie möchte an dem Zugpferdchen teilhaben. Man einigte sich auf die Bezeichnung der Vögel als die Störche der Kleinstadt mit dem Namen K., die K. - Störche. Die Bewohner der Kleinstadt waren stolz, denn es war, so sahen sie das, ihr Verdienst, dass dort hoch oben die schönen großen Vögel ihr Lager aufgeschlagen und es lange bewohnt hatten.
Der Plan war, im Zuge der Abrissarbeiten den Fabrikturm, den Schlot, bis zuletzt zu erhalten, so lange bis um die Störche herum nichts mehr stand. Der zweite Plan war, den Störchen zeitig einen Ersatzmast mit einem vorbereiteten Nest bereitzustellen. Sehr behutsam sollte in allem vorgegangen werden. Zum Schutz der Tiere als Symbol für zukünftiges friedliches Zusammenleben. Beide Pläne wurden nicht ausgeführt. Die Abrissmaschinen fräsen, baggern und schneiden sich ihren Weg durch jedes Material. Man näherte sich den Störchen stückweise. Bald rückte man ihnen mit riesigen Bohrhammern gefährlich zu Leibe und Schlagbohrer zertrümmerten auf der Höhe ihres Nests, auf dessen Rand ein Junges unbeholfen balancierte und Flugversuche unternahm, die Dächer der alten Fabrikhallen, lange bevor ein zweiter Mast aufgestellt worden war. Der Fabrikturm erhob sich zuletzt majestätisch zwischen Betonhaufen, die teilweise schon zermalen zu großen Sandbergen um den Schlot herum aufgetürmt waren.
An einem Morgen sehr früh trieb ein starker Wasserstrahl die Störche aus einem vielleicht tiefen Schlaf aus ihrem Nest. Sodann machte sich der Schlaghammer an dem Turm zu schaffen und hämmerte so lange auf ihn ein, bis er fiel. Und er fiel mit einem erdbebenhaften Donnern, dass die gesamte Gegend erzitterte und das Zittern noch lange nachhallte. Als ich wieder aufblickte, war der Turm weg und das Nest mit ihm. Es lag in seinen Einzelteilen zwischen ziegelroten Backsteinen am Boden. Ich ahnte, dass die Störche abends, wie sie das immer taten, auf ihr Nest zurückkehren würden und sie würden es nicht mehr finden. Bei Einbruch der Dunkelheit sehe ich sie kommen. Sie fliegen lange im Kreis, suchen am richtigen Platz. Sie umkreisen die niedergerissene Stelle viele Male, wo jetzt nichts mehr steht, bis sie erschöpft auf einem der Sandberge landen und dort lange klappern, leise und kraftlos. Den ganzen Sommer über hatte ich beobachten können, wie sie zielgerichtet in der Dämmerung ihr Nest umgeben von riesigen Kränen anflogen, wie sie unter der dauernden Bombardierung ihrer Wohnstätte durch das unaufhaltsame Heranrücken der Abrissbirne mit großer Anstrengung ihr Junges nicht vergaßen und zur Fütterung pünktlich erschienen. So kamen sie auch an diesem schrecklichen Abend nach diesem schrecklichen Morgen zurück. Den ganzen Tag lagen Teile des Metallgestänges zwischen dem mit Gefieder und wollartigen Pflanzenteilen zusammengefügten Ästen. Und niemand räumte es fort.
Der Storchenbeauftragte stimmte allem zu. Seine Zustimmung wurde auch in einem kleinen Zeitungsartikel erwähnt. Er wurde zitiert. Der Storchenberater ist eine Autorität auf diesem Gebiet. Ich sah ihn zufrieden mit dem Kopf nicken. Er stand da und nickte. Um uns herum lagen die Trümmer des niedergemetzelten Turms. Noch nicht einmal ein Blinzeln oder ein Zucken, ein verwirrtes, irritiertes Wegschauen konnte ich bemerken.
Wir richten uns ein
Baucontainer rasen um kantige Ecken
Suchen einen Platz zum Bleiben,
zu bleiben in unbestimmter Länge,
wer will das schon wissen genau.
Zum Bauen sind sie gekommen von weit.
Singen am Abend ihre Lieder und Grillen zum Schmaus.
Verschwinden in ihrem blechernen Haus.
Um sie herum
herbeigeschafft und aufgetürmt
Berge von Beton.
Sie bauen ein Haus und sie bauen Häuser,
sie schauen herunter in schlammiges Grau.
Sie sehen es wachsen und wachsen,
sie schauen nach oben ins helle Blau.
Sie sehen im Blau Vögel fliegen,
sie fliegen davon nach Haus.
Sie fliegen davon, wohin?
Sie fliegen,
ein Windstoß verrät es ihnen.
Weiß und schwarz ist ihr Flügelschlag.
Dort oben im tiefen Blau.
Die Zeit schritt voran, und die, wie man sagt, Gemüter beruhigten sich nach und nach, alle Beteiligten warteten auf die nächste Saison, die verheißungsvoll die Rückkehr ihrer Störche bringen wird. Der weitere Bau des Storchengartens ging zügig voran, und fast schien es so, dass nur für die Rückkehr der Hauptakteure so schnell gebaut wurde. Sogar wurde in Wirbelwindeseile der künftige Storchenmast aufgestellt, schnell, schnell, wir sind im Verzug. Ein Designerstück. Eine in den Himmel ragende Betonröhre mit einem kreisrunden Aufsatz, darin das Nest Platz finden wird. Die Störche sollten ihr neues Zuhause gut erkennen können. So legten die engagierten Bürger der Kleinstadt, die stolz auf ihre Störche waren, ja unsere sind das, die Störche der Kleinstadt mit dem Namen K., in einer Gemeinschaftsaktion gesammelte Äste aus verschiedenen Gehölzen am Fuße des neuen unbefleckten Mastes nieder. Ein Baggerfahrer in einem Bagger der Abrissfirma rollte tosend heran, von seiner eigentlichen Arbeit auf der Baustelle abgezogen. Dem künftigen Nest huldigend schaufelte er mit ausgefahrenem Baggerarm die Äste nach oben. Nun mussten wir nur noch warten, warten auf die Rückkehr der Störche. Man wartete und wartete, zuerst geduldig, alles war bereitet, dann mehr und mehr beunruhigt, denn sie kamen nicht. Wie frech, wir haben doch alles getan. Doch ihre Rückkehr blieb aus. Als niemand mehr mit ihnen rechnete, zogen plötzlich zwei Störche am Himmel ihre Bahnen. Da sind sie. Dort oben. Sie sind zurückgekommen. Ich war erstaunt. Sind sie dieselben? Oder gleichen sie den Anderen? Sie sehen aus wie Dieselben, sind es aber nicht. Auch wenn wir die Identitätssemantik vom Ballast einer ewig gestrigen Subjektmetaphysik befreit haben, ändert das nicht daran: Sie sind nicht sie.
Diese nun entdecken die niedergelegten Äste in dem für sie bestimmten neuen Nest. Dies scheint ihnen zupass zu kommen. In jedem ihrer Flüge angeln sie sich einen Ast und fliegen weiter. Ich frage mich wohin? Sie kommen immer wieder wieder und tun dasselbe, bis das Nestgestänge leer ist. Später entdeckte ich ihr Nest. Sie bauten sich ein eigenes für ihre Nachkommen. Sie bauten auf einem uralten Haus, auf dem Kamin des spitzen Giebels. Das Dach fällt so steil ab, dass ihr Bau zu fallen droht. Aber sie sind unermüdlich und reparieren. Wochenlang tragen sie ergatterte Äste quer in ihren langen Schnäbeln zu ihrem neuen Ort. Hier ist es schön. Hier ist es richtig. Fassungslos schauen die Leute nach oben, sie schauen ihnen zu. Aber bald schon vergessen sie sie, finden ihre Fassung wieder, drehen sich um und gehen ihren Arbeiten und sonstigen Tätigkeiten nach. Nur der Investor ist verstimmt. Der Storch ist aus dem künftigen Storchengarten entschwunden. Die beiden Vögel schauen aus der Ferne von hoch oben über das gesamte Areal. Sie treffen sich mit anderen Störchen auf den umliegenden alten Spitzdachhäusern zum sonntäglich Nachmittagskaffee.
Ein Garten ohne Storch und Störche. Aber ihm soll es gleich sein, verkauft ist verkauft. Bald ist alles fertig gebaut, zugebaut wäre richtiger zu sagen. Jeder Quadratmillimeter ist durchgestaltet. Wir suchen lange nach den versprochenen Gärten. Kein Garten in Sicht. Kein Storch und kein Garten. Jetzt wäre es an der Zeit, das HIER umzubenennen. Das HIER auf dem Plakat ist nicht das HIER, wo wir jetzt stehen und nach Gärten Ausschau halten. Wenn es dieses HIER nicht gibt, dann vielleicht dort? Wo ist das DORT? Er wüsste das auch nicht, würden wir ihn fragen. Wir fragen ihn nicht.
Er ist froh, dass alles hinter ihm liegt, ihn niemand etwas fragt und er fortgehen kann. Auch der von ihm bestellte Gutachter sitzt ihm nicht mehr im Nacken. Ein Gutachter, betraut mit der Aufgabe, Schäden an den Bestandshäusern durch die mächtigen Erschütterungen bei Fall des Storchenturms aufzunehmen und wegzuargumentieren. Das hat er gut gemacht der Gutachter. Die beiden Herren geben sich die Hand.
Was war das für eine Arbeit! Die Auswertung umfangreicher Begehungen von alten Häusern - in denen, beiseit gesprochen, sowieso nichts mehr zu holen ist. Er sitzt in seinem Büro, der Gutachter, den ganzen Tag die Dokumentationen auswertend, durch nichts lässt er sich davon nicht abhalten und wustet sich durch das Gewühl der von den Ausgesandten gesammelten Ergebnissen. Täglich werden die Gehilfen ausgesandt. Tut, was ihr tun müsst.
Die Gesandten klingelten äußerst pünktlich zur verabredeten Zeit, sie standen bei Öffnung der Tür schon mittendrin, mit Blatt und Blatthalter und Stift und einer großen Linse ausgestattet. In Montur. Bereit sofort zu schießen. Sämtliche durch den Abriss der alten Fabrik mit Turm und auf diesem Turm ein Nest, darin Störche, entstandenen Schäden, ob große oder kleine, oder nicht oder doch, alle wurden geflissentlich dokumentiert. Durch die große Linse der Spiegelreflexkamera wurde fachmännisch und äußerst spezifisch gespäht. Auf der Lauer. Der Schreiber folgte den Bewegungen der Linse, dem Lauerkollegen folgte er, er ist folgsam der Gehilfe des Gehilfen. Akribisch krakelt er mit, was der andere sieht. Er krakelt Kringel und macht Kreuzchen, eine Geheimsprache, dieser einigermaßen mächtig. Und der… der Buchstaben?
Dann ist es doch wirklich ein Wunder, schön, dass es sie noch gibt, die Wunder, dass im Ergebnis nicht das zu sehen ist, was gesehen wurde. Die Sicht auf etwas, und sei es nur ein Riss auf einer weiß verputzten Wand, war immer schon das Komplexeste der Welt. Am Ende schwimmt der Betrachter in den geschossenen Bildern mit seinen Augen davon. Die Augen passen sich der Bildschärfe an, in diesem Fall ihrer Unschärfe. Man sieht nichts. So war alles nur Einbildung, selbstverständlich. Erschütterungen bleiben eben subjektiv. Dazu gibt es haufenweise wissenschaftliche Studien, durchgeführt an Probanden, die in Geldnot waren.
Nun ist ein Jahr vergangen. Die Störche sind verschwunden. Der Investor ferner liefen. Und der Gutachter und seine Gehilfen lassen sich auch nicht mehr blicken. Wie gut, dass alles vergänglich ist.
Was ist mit den Störchen, wo alles so hoffnungsvoll begann? Sie brüteten auf einem Ei in ihrem Nest auf dem Spitzdach. Aus diesem kroch nichts hervor. Zuletzt stand ein Storch verloren auf dem Nest und rief nach dem anderen. Über eine lange Zeit klapperte er. Der andere aber kam nicht mehr. So entschied auch der eine zu gehen und flog davon.
Die Leerstelle wird seitdem argwöhnisch beobachtet, und der derjenige, der zuerst einen Storch auf dem Nest sieht, ist der Held des Tages. Und ja, es hat sich gelohnt das Verharren in Beobachterstellung. Der Storchenexperte ist der Held. Er sah sie zuerst. Störche. Nun ist er wirklich mit sich zufrieden. Die Störche der Kleinstadt mit dem Namen K., die K. - Störche sind wieder da! Gestern erhielt ich eine Email. Voller Freude möchte der Absender den glücklichen Umstand mit anderen teilen, dass die Störche zurückgekehrt sind. Anbei ein Foto von zwei Störchen auf einem Nest, gebaut um den Kamin eines sehr spitzen Daches. Sind sie das? Welche? Die vom letzten Jahr? Die, deren Nest hoch auf dem Fabrikturm niedergerissenen wurde, sind andere. Das Weibchen kehrte nach dem Winter nicht zurück und das Männchen ist tot. Das Männchen landete beim Sägewerk an der Bahnlinie auf einem Strommast mit nicht isolierten Leitungen, verursachte einen Kurzschluss und starb. Durchgeschnitten war sein Körper in zwei Hälften. Im Industriegebiet der Kleinstadt K. fiel er zur Erde. Er fiel auf den betonierten Innenhof des Sägewerks, wo man ihn fand.
Ich höre zwei Störche miteinander klappern. Ich schaue hoch. Ich sehe zwei Störche auf einem Nest sitzen, auf dem Kamin des Daches des sehr spitzen Hauses. Ich sehe sie, ich freue mich, dass die Vögel kommen, dass sie da sind und dort oben sitzen. Meine Freude aber ist gebrochen. Ich liebte die Störche von vor zwei Jahren auf ihrem Fabrikschlot. Vom Garten aus begrüßte ich sie jeden Abend zur Dämmerung und wie mir schien, entgegneten sie nach einer Weile meinem Gruß. Sie warfen ihre Hälse zurück, mir zugewandt, und klapperten. Die nicht mehr Wiedergekehrte und der Gestorbene. Das halte ich fest auch auf die Gefahr hin, das idenditätslogische Paradigma unzeitgemäß zu perpetuieren.
Ab und zu schaue ich aus den Augenwinkeln in den Himmel. Manchmal gleiten dort zwei Störche, manchmal sitzen sie in dem spitzen Giebelnest. Manchmal höre ich sie klappern. Leise, zurückgenommen, kurz. Sie sitzen auf auf der höchsten Kuppel des Städtchen mit dem Namen K. in einem wackeligen Nest und unterhalten sich.
Sabine [Rothemann]
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