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Bekenntnis eines Träumers
Wenn der Kirschbaum blüht, weißrosa, blumig duftend und prächtig in seiner gestandenen Schönheit, kommt einer daher und legt sich in den kühlen Schatten zu Füßen des Baums.
Du schon wieder.
Ja.
Im klebrig wohligen Duft der Blühte malt es sich gut aus, was sein könnte.
Ein Träumer also?
Ja!
Es handelt sich tatsächlich um einen Träumer und heute träumt er von einer Welt, einer ganz utopischen Welt. Einer mit blitzblanken, marmornen Hochhäusern und Alleen aus Kirschbäumen, die lachende Kinder statt Kirschen tragen.
Kirschbaumalleen?
Ja! Und dazwischen, da tummeln sich die Leute, doch niemand hat es eilig und alle nicken einander freundlich zu und alle lächeln und alle küssen sich und alle machen hinter verschlossenen Türen miteinander weißgottwassiewollen, denn Gott sieht nicht mehr zu.
So, So?
Ja! So So! Das wär doch unglaublich schön, was? Und niemand müsste Hungern, denn es gäbe immer genug für alle und selbst die Tiere müssten nicht bangen, aufgegessen zu werden.
Selbst die Tiere?
Ja! Weil weißt du, Kirsche, wir Menschen sind ja nun mal auch nur Tiere, Menschenstiere, ganz sonderbare. Und Reiche und Arme gäb’s nicht mehr, weil alle das Geld satt hätten! Beim Hals hinaus!
Also ich weiß nicht…
Klar weißt du nicht, deshalb träum ich doch.
Leon [Sperrer]
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