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litera[r]t
[heft 2] [märz 2011] wien - st. wolfgang
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Drei Gedichte
Karin Gayer
Fall/Sucht
Ein Vorfall
dann der Rückfall
im freien Fall
hingefallen
wieder aufgestanden
war oft der Fall
ein Beifall
Traum im Zerfall
im tiefen Fall
aufgestanden
wieder hingefallen
ein Sonderfall
noch ein Vorfall
und kein Beifall
dann ein Zwischenfall.
Herbstzeitlosigkeit
Innehalten in der Stadt
Schatten ziehen vorüber
in neuer Art
farbenstark wie nie
sie flieht in rotem Kleid
vor seinem Zug
dem letzten
da war es Sommer
Innehalten auf dem Land
Nebel rücken dichter
in zarter Nacht
ofenwarm wie nie
sie läuft in grünem Schal
zu deiner Tür
der zehnten
da wird es Winter.
Die Zeit
Die Zeit vergeht
und es vergeht mit der Zeit
ein altes Feuer erlischt
durch klare Wassertropfen
einem Austreten der Glut
hab mich oft daran verbrannt
gebannt das Feuer suchend
das mir einst das Leben versprach
die Zeit heilt
und es heilt mit der Zeit
ich gehe allein nicht verloren
dein Bild ein Rauchzeichen
das schon sehr fern
wie ein Spuk erscheint es mir
gelöst dein Bild betrachtend
schlachtend die Erinnerung
die mir Liebe vorgetäuscht.
gayer, karin
1969 geburt in mödling. matura am neusprachlichen gymnasium perchtoldsdorf.
anschließend studium der psychologie an der universität wien (1. piplomzeugnis).
ausgebildete verlagsassistentin und freie lektorin. lebt und arbeitet in wien.
veröffentlichungen in literaturzeitschriften, u.a. in "wienzeile" (2002) und "tarantel" (2008)
sowie in anthologien (sh. arovell verlag, 2011).
mitglied der IG Autorinnen Autoren.
publikationen im arovell verlag (gosau, oberösterreich)
lyrik- und kurzprosaband "flechtwerk" (2002)
anthologie "vorgänge im labyrinth", als herausgeberin und mitautorin (2004)
lyrik für hör-cd "erlesenes hören" (2006)
erzählung "nachtfieber" (2009)
Lesungen, u.a. im "stifterhaus" in linz sowie im "café club international (buch im beisl)"
und in der "alten schmiede" in wien.
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