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Vertiefte Krise


Nichts geht mehr
Was zu tun war, ist getan
Ein Leben, allzu oft verwirrt geführt
Doch öfter noch ohnmächtig erlitten
Festgefahren bin ich wie ein Auto nach dem Unfall
Das am Fels klebt, nur noch Schrottgefühl verbreitet
Seither geh ich zu Fuß und bin drauf vorbereitet
In keinem dauerhaften Glück je anzukommen
Da mich der innere Konflikt entstellt
Mein Wesen ist sehr problematisch ausgeführt
Als Kind schon von Mama, Papa getrennt
Die mich nie suchten, der ich mich in mir verloren
Schutzlos stand ich später vor dem angeordneten Betrieb
Den man im allgemeinen Leben nennt
Ein künstlerisches Aufbegehren zu erfinden
Was mir per Poesie gelang für viele Jahre
Nun schmilzt die Zeit zum bloßen Rest zusammen
Den ich schon etwas unbeteiligt abzudienen habe
Die innere Flagge schlaff, da ohne Wind
Die Angst vor anderen Menschen steigt
Obwohl die kaum beteiligt sind
An meiner inneren Verdunkelung
Ich hab zu viel herausgefunden über mich
Das macht die Vita kompliziert
Das Dasein ständig zum Problem
Fast jede Lösung weit verfehlt
Unsicherheit, das Theorem
Wie lange noch, mit diesen bangen Fragen?
Wie ist die Fron bloß abzutragen?
Nein, nicht der Freitod, ganz gewiss
Lehn ich mich auf gen diese Tat
Weil sich noch was in mir zum Glück zu wenden hat
Noch spür ich Kraft, etwas zu ändern
An meines Schicksals Umriss und Gestalt
Ich geh nach innen von den Rändern
Meines Geistes, der noch kraftvoll ausgemalt
Von dem Appell: "Ich halt es aus
Steh's durch und werd am Ende mit vielen anderen Leidgeprüften siegen!"

Mario [Oppelmayer]


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