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Hunger und Durst

Als ich das erste Mal verstand, was mich mit den anderen verband, war ich vielleicht ein wenig müde, vielleicht erschrocken, man nannte mich schon manchmal auch prüde, oft tat sich so als ob ich nicht so ganz verstünde. Müde war ich ja auch, als ich verstand, dass das was mich mit den anderen verband, der Hunger war, Hunger nach Sicherheit, ein Heim , Einkommen und ein Kind, durstig vielleicht auch, wild entschlossen wohl auch, ein bisschen durcheinander natürlich auch, dass sie und mich, das verband, das brachte mich schon ein bisschen um den Verstand.

Immer sah ich sie, die x und der y, auf der Party, im Büro, so perfekt so schön, so fehlerfrei, Hunger und Durst, das sah man nicht, nicht bei ihnen so perfekt, nur bei mir, bei mir war immer alles ein wenig defekt, so fehlerhaft und eben defekt. Als ich also das erste Mal verstand, dass das was mich mit den anderen verband, dasselbe war, derselbe Hunger, derselbe Durst, dieselbe Frust, vielleicht manchmal auch dieselbe Lust, dachte ich mir kurz, irgendwo muss es doch sein, dasselbe Boot indem wir zu sein scheinen und meinen, dass wir was Besonderes seien. Also suchte ich ein Boot, ein Schiff, und fand dabei wie immer nicht das erste Mal, wieder ein Nichts, vernichtend wie nie zuvor, es war ja wie gesagt, das erste Mal.

Kein Schiff kein Boot, in dem wir sitzen, stehen oder liegen, sie sind doch wo anders, doch woanders als ich, das habe ich begriffen denn ich, ich sah mich dann im Spiegel an und dachte mir dann doch, der Feinschliff, ja das fehlt, es ist der Feinschliff, der erste seiner Art, der mir fehlt und ihnen, ihren Auftritt bezahlt, und das in jeder erdenklichen Art und so ging es los, zum ersten Mal, die Selbstzweifel und bisschen Ironie, vom Fuß bis zum Scheitel.

Shuka [Gol]


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