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späte zeilen mit brüchiger stimme wird er sich verweigern wollen auf die gnade des vergessens verweisen und wird nichts wissen wollen von ehedem und damals von früher und lange her tat und untat droht dem alten mann der grimmig verbissen zwischen zorn und resignation schwankt mit der folter der verachtung den daumenschrauben der empörung lasst ihn nicht in ruhe bloß nicht ich warne euch vor seiner renitenz fordert seine antworten auf eure zwingenden fragen verlangt geständnisse die aus einsichten entstehen und nicht aus gewohnheit veranlasst ihn über sich und alles nachzudenken und worte zu finden die ihn treffen fordert reflexion und selbstzweifel ein nicht die selbstkritik der billigen art gebt ihm keinen seniorenbonus und lasst keine altersmilde ihm gegenüber walten die ihn schwächen würde verzeiht ihm nicht sein vergessenwollen und das verdrängen im großen und kleinen holt seine lebenslügen hervor die er zu wahrheiten stilisiert und betrachtet sie bei licht schonungslos das muss ich von euch den nachkommenden erwarten macht es euch dabei nicht zu einfach mit ihm er ist ein gewiefter taktierer mit allen wassern der niedertracht gewaschen weiß zu verleugnen zu projizieren schuld und verantwortung zu verschieben für sich einzunehmen auf eine art die gefährlich ist und verführbar macht die früchte des baums der selbsterkenntnis hat er geifernd ausgespuckt am stamm sind für den der sehen will noch die spuren der säge zu entdecken und für die die hören können klingen die schläge der axt nach schuldgesäusel ist ihm nicht fremd er hat erfahrung mit dessen wirkung nehmt deshalb sein leben mit sorgfalt unter die lupe und schont auch das mikroskop nicht denn die kleinen teilchen werden zum ganzen schenkt ihm danach mit bedacht wein ein und zwar den von der reinsten sorte stoßt mit ihm an auf seine letzten tage und erweist ihm einen letzten liebesdienst lasst ihn befreit sterben und vergesst nicht ihm den obolus unter die zunge zu legen für seine reise in das nichts darum bitte ich euch für ihn |
Gerd [Meyer-Anaya]
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