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Römische Spaziergänge | Teil 1


Campo de' fiori

I.

Am Abend
schwirren die Nachtschwärmer
die dunklen Vögel
laut schnatternd
um die Statue
wie Stare am Himmel
ziehen Kurven und
rauschen mal hierhin
mal dorthin.
Sie trinken, lachen
rauchen und balzen
in seinem Schatten.
Drumherum sitzen
Touristen in gemütlichen
Bars, genießen
Drinks und ihr
Leben.
Tagsüber ist Markt.
Der Platz ein
Wohnzimmer
im Herzen von Rom.
Wer denkt noch an den
Domenikanermönch?


II.

Er sprach
vom unendlichen Universum
wo Sonne, Mond und Sterne
sich bewegen
so wie auch wir.

Er sprach
vom Geist und der Materie
und meinte Gott
kann nur in uns sein.

Der bestirnte Himmel
über mir und das
moralische Gesetz in mir?

Er sprach
von einer unbegrenzten Zahl
möglicher Welten im unendlichen
Kosmos.

Er sprach
vom Wissensdurst des Menschen
und vom Befolgen der Gesetze.

Er sprach
vom Kampf gegen die Schatten
und der Suche nach
dem Licht.

Er brannte dafür.

Susanne [Lippert]


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