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litera[r]t
[heft 9] [oktober 2013] wien - st. wolfgang
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wenn
raimund bahr
wenn der morgen
aus der dämmerung steigt
wie ein phönix
ohne asche
zur seeligkeit
wenn die wolken
aus den bergen wehn
wie ein hauch
von begehren
am weihnachtstag
wenn der habicht
aus dem himmel fällt
wie ein stein
ohne widerstand
zum wiesengrund
wenn die libelle
aus dem schilfgras steigt
wie ein jäger
ohne stock
im sommersonnwendregen
wenn der mann
aus unserer mitte tritt
wie ein gladiator
ohne schwert
zum kampf
wenn die frau
aus ihrem körper bricht
wie ein schmetterling
zur erfüllung
von versprechen
wenn die liebe
aus der sprache läuft
wie eine lüge
ohne halt
am weltengrund
wenn der sinn
aus dem leben sickert
wie ein nebel
aus wiesen
im november
wenn die welt
aus den fugen flieht
wie ein sterbender
ins licht
zum glockenschlag
wenn der tod
aus dem hause schleicht
wie ein dieb
mit umhang
am wintersonnwendtag
dann
© beim autor
raimund bahr wurde 1962 in mödling (nö) geboren. studium der geschichte an der universität wien.
promotion 1992. studium der germanistik an der universität salzburg.
biographische arbeiten zu herbert zand, marie langer, elisabeth freundlich, erika danneberg und günther anders.
publikationen auswahl
einander zwei. erzählung. 2009.
kaltes land. lyrik der gegenwart. band 6. 2010.
kleingeschrieben. journal. 2010.
zwölf mal zwölf. lyrik der gegenwart. band 17. 2012.
gebete eines atheisten. lyrik der gegenwart. band 26. 2013.
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