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Der Band 5 der Werkausgabe und somit der Gedichte und Gesänge Zweiter Band enthält etwa zur Hälfte bereits in unterschiedlichen Publikationen – in den letzten vierzig Jahren – veröffentlichte und zur anderen Hälfte unveröffentlichte Gedichte aus dem lyrischen Schaffen des Autors seit den Anfängen in den frühen Achtziger Jahren, einer Zeit, in der auch bereits die ersten Publikationen entstanden. Allerdings wurde die bereits zu unterschiedlichen Zeiten und in unterschiedlichen Medien veröffentlichten Gedichte einer umfassenden Um- bzw. Neubearbeitung unterzogen, was es mit sich brachte, dass es wohl kein einziges Gedicht mehr in der gesamten Werkausgabe gibt, das noch die gleiche Gestalt hat wie bei seiner Erstveröffentlichung.
Dabei ging es dem Autor aber nicht vordergründig um eine – wie auch immer geartete und gemeinte Aktualisierung –, sondern um eine umfassende literarisch-lyrische Neuerarbeitung, welche Form und Inhalt des Gedichts radikal neu befragte und wenn vonnöten, seine Materialität und Textualität sowie auch seinen Gehalt unter ganz neuer Perspektive sowie in ganz neuer Art Weise sozusagen von Grund auf und radikal neu zu re-konstituieren.
Bei den noch nicht veröffentlichten Gedichten, deren Entstehung allerdings auch wie bei den veröffentlichten oftmals weit in der Zeit zurückreicht – manche Gedichte sind bis zu vierzig Jahre alt –, ging es vor allem darum, eine angemessene künstlerische sowie besonders lesenswerte Form zu schaffen, eine einmalige materiale Textualität, die den anderen Gedichten in jeder Hinsicht um nichts nachsteht Es sollte gewissermaßen zu keiner Zeit bei der Lektüre des Bandes eine Art zeitlicher Riss oder eine zeitliche Spannung entstehen, denn es geht dabei eben in keiner Weise um eine Chronologie oder gar um eine versteckte Biografie, sondern alleinig um das jeweils eine Gedicht in seiner einmaligen Form und seinem ebensolchen Gehalt.
Alle Gedichte sollen zeitgemäß und zeitgenössisch sein, sollen – wie Bert Brecht das einmal so schön formulierte –, „Dokumente ihrer Zeit“ sein, das war und ist das fundamentale lyrische Bemühen bei allen Bänden meiner Gedichte und Gesänge, um nichts anderes geht es dem Autor.