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Ich bin das Land, nach dem ihr Euch sehnt. Ich bin das Versprechen. Ich bin die neue Haut, denn die alten Haut habt ihr abgelegt oder die neue Haut wächst über die alte Haut.
Oder es wächst keine Haut. Ich bin das Paradies. Das verlorene Land, das versprochene und das neu gewonnen. Ich bin die Verachtung und die Vergebung. Ich bin Eure Träume.
Ich bin das Schiff, das ankommen soll, das Schiff, das zerschellt, das Boot, das alleine dahin treibt, rettungslos, verloren. Ich bin die, die Kommen und die, die Nachkommen.
Ich bin das Salz und die Erde. Bin der Gestank nach Öl, Schweiß und Tränen. Mein Leib ist zerschossen, krank und müde. Ich bin wer ich nicht war, bin wer ich nicht sein kann,
ohne Heimat, ohne Gefährtin. Ich bin ein Bild, eine Projektion. Allein, allein in einem Meer von Fragen. Zerschunden, kraftlos und verloren. Ich bin, was man Hoffnung nennt
und sofort zerrinnt. Ich bin das Dunkle und das Helle. Das Feuer und das Wasser, die verbrannte Erde im Nacken. Die Schwarze, die Rote, die Gelbe und die Braune, die Wüste
und der Durst in der Wüste. Bin Seligkeit und getrübte Hoffnung. Bin das Wanken auf dem Boden und auf dem Wasser. Bin was sich zuweilen schwer benennen läßt.
Doch später umso genauer. Bin deine Ferne und deine Nähe. Bin das, was sich nicht in Worte fassen will und entzieht. Bin die Angst und der Schrecken aller Tage, aller
Nächte, einer Minute oder den Bruchteil einer Sekunde. Ich bin was man nicht freiwillig hergibt, was man nicht freiwillig aufsucht. Bin die Lieder, die Worte des Abschieds
und des Neubeginns. Ich bin die ewige Wiederkehr.
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