[zurück] | blättern | [weiter]


Das hysterisch-lyrische Ich im Zeitenwandel


1. Es ist angedichtet

wo der wahre Dichter freudlos Reime richtet,
wo der Wald sich selbstlos mit ihm lichtet,
wo Wind und Grog gleichsam sich versteift,
wo die Metapher sichtlich doch nicht greift,
ist, wo der Dichter, doch sein Werk nicht, reift

wenn man sich kontemplativ in seine Worte versenkt:
der Dichter gehört an des Klassikers Glocke gehängt


2. Metamorphosen

wie sieht der Dichter im Tode aus,
schaun da die Bücherwürmer heraus,
oder wird es wie im Leben sein,
wächst auf seinem Grabe der wilde Wein?

wie sieht’s um den Dichter im Tode aus,
ist sein Grab größer als jemals sein Haus,
oder wird es wie im Leben sein,
lässt man ihn nicht einmal zum Friedhof herein?


3. Kommt irgendwann er auf den Trichter?

vor der Himmelstüre stand ein Dichter,
betrachtete das Meer der Lichter,
dachte sich, ging’ das nicht schlichter,
da sagte Gott, »es ist ein Wicht Er,
der findet keinen milden Richter,
sein Geschäft hier nicht verricht’ Er«,
bei Luzifer, da hat nun Schicht er

Thomas [Krause]


[zurück] | blättern | [weiter]


startseite | litera[r]t | autor*innen | archiv | impressum