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die ersten graugänse erreichen bad doberan auf den atem folgen die traurigen lieder ich kannte meinen vater kaum ein geschwungenes L lag unter anderen zeichen lagen sie alle verstreut im raum in der landschaft wie die letzten überbleibsel eines nachlasses vom herbst zu erben gab es da nichts mehr nur ein paar lieder erinnerten noch an einen alten wandschrank in ihm bewahrte mein vater seine gartengeräte auf hacke spaten eine schere zum schneiden von ästen und ein schuhkarton voll mit gedichten die das licht für ihn gesammelt hatte der schnee der regen das eis ein ganzes leben lang mutter kam darin nicht vor auch ich nicht über ein paar seiten strand weißer sand vor einem leichten abhang übersät mit blühendem ginster sogar das schlagen der wellen war zu hören von stadt zu stadt von arbeit zu arbeit zogen die bienen die stare das grau eines nebligen januartages autos huschten vorbei an einem funkmast die stationen der s-bahn die aus der stadt fuhr lernte ich auswendig manchmal sage ich sie auf wenn dämmerung aufzieht oder eine sirene aufheult auf einem abgerissenen schulhaus auf einem gesprengten bunker aus dem letzten krieg es roch nach nacht nach fisch eine fliege verschluckte die farben |
Werner [Weimar-Mazur]
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