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das wetter ist heute gesprächig

sturm verbreitet angst
schlägt äste klingend aneinander/ warntrommeln

das mit dem sterben stimmt

regen peitscht
applaudiert
schreckensnachrichen
vor denen wir uns früher einfach versteckten/ unten am bach
am wiesentgehege
in den grossen stillgelegten wasserrohren
war genug platz / für unsere runden kinderrücken
keiner der auf diese weise unseren namen ruft

wenn uns heute keiner findet dann weil uns keiner mehr sucht
in zärtlicher ungeduld

dass wir uns zeigen sollen / weil die suppe längst auf dem tisch steht
in keinem 5 sterne lokal gab es diese kürbisspeise
du hast dein rezept nie verraten

hätte ich doch eher danach gefragt

jetzt bleiben nur deine bescheidenen übrigkeiten geputzte halbschuhe
                nylonstrumpfhosen

das nougatfarbene kleid mit der kleinen schleife am gürtel

dass ich so an dir mochte
ein schwaches leuchten / letzte kerze
strom gibt es seit stunden nicht mehr
es gibt keine gemütlichkeit ohne dich / ohne schafgarbentee
                selbstgesammelt / auf einem sonntagsspaziergang

dass du so fehlst

krähen beschweren sich über magere saat
du wirfst keine brotrinden mehr aufs feld

dein lautloses
verschwinden

ohne dich nach mir umzudrehen
wir hatten doch gesagt
du bleibst noch
bis nach meinem einzug in die winterresidenz
wolken schieben sich eng zusammen /können deine himmelfahrt
auch nicht aufhalten
so wie du früher
alles lag immer bug auf bug / in meinem schrank /roch nach sonne

ich ziehe deine kleidung glatt
ich habe es nie so hinbekommen

der herbst reisst an der tür / ich erschrecke
ich dachte du hast gerufen/ dieses energische letzte mal
weil das essen kalt wird
es gibt niemanden
der so zu mir spricht
der alles sagt in einem einzigen über den kopf streicheln

mutter deine hand ist in den bäumen

ich sehe sie winken
starke kronen schwingen
so wie du deinen kopf
nach links und rechts wendetest /um uns kinder einzusammeln
ich sitze in der wasseröhre unten am wildtiergehege

such mich
ich verrate es aber nicht

Mayjia [Gille]


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