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Einer denkt.

Nach. Voraus. Einer denkt an. Leben. Krankheit. Tod! Und danach? Einer denkt an Gott. Über Gott nach. Einer hält nichts. Von einem Gott. Von Glauben. Einer ist nicht. Aus einer Rippe geschöpft. Aus Lehm geformt. Nicht aus diesem Holz geschnitzt.

Undenkbar. Denkt einer. Die Vorstellung. Die Anwesenheit eines Gottes. Auch die Abwesenheit. Denn wo einer anwesend war. Wo einer leibhaftig. Wahrhaftig. Da kann keiner abwesend sein. Und bleiben. Dann war einer. Einmal zumindest.

Wo Leid. Wo Sünde. Wo Scham. Wo ein Gewissen. Das schlechte meist. Ist er römisch. Und katholisch. Vor allem katholisch. Dieser Gott. Ein gebietender. Überwachender. Strafender. Das ist er. Ein ewig Prüfender. Herausfordernder. Kein Lieber. Liebender. Nachsichtiger.

Wo Gott es zulässt. Das Leiden. Das Sterben. Das so vieler Unschuldiger. Das seines Volkes. Wo Millionen vernichtet werden. Wo ist Gott da? Kann er nicht? Will er nicht? Helfen. Trösten. Verzeihen.

Kann er. Aber will nicht. Dann ist er grausam. Dieser Gott. So einen will Einer nicht. Nicht verehren. Nicht anbeten. Will er. Und kann gar nicht. Dann ist er nicht. Nicht mehr Gott als Einer selbst. Dann braucht ihn Keiner!

Robert [Zettl]


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