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litera[r]t
[heft 1] [jänner 2011] wien - st. wolfgang
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einen herzschlag nur bist du entfernt
erika kronabitter
1.
keine idyllen
schatten
bild 1
so wie das nichts, das weiss auf dem papier oder so
weiss wie das hell der sonne mittags im gleissenden
licht so leer das gehirn
von der hitze so weiss geblendet das denken so weiss
durch das licht das durch
dringt die geschlossenen lider
so dringt durch die geschlossenen augen
lider das weiss
so zwischen dem blinzeln das denken erfüllt mit der helle
weiss nichts ausserdem und nichts anderem gleicht
als gleissendem sommer nachmittag flimmernd die
hitze die nichts zurücklässt ausser sengend weiss
so blendend die leer
stelle
2.
keine idyllen
schatten
bild 2
über die hoffnung legt sich violetter schatten in der früh
leise, sei leise, und deckte sie zu zuerst den mund
erstaunt ihre augen den fernen geliebten wieder im
blick aussen alarm: aufspringend! ein netz vor dem fall
dies eine blatt zwischen den sonnen ein kleiner riss
der den morgen zerbricht in tausend risse
aussen alarm, wie gesagt, hebt sie der schatten
davon. leiseleicht. keine sekunde länger unsere zeit
zählt nicht für sie nicht mehr keine sekunde länger ihr leid
sprengt ihre brust sprengt ihr kleid
so begann für sie die ewigkeit
3.
viel zu wenig viel zu viel
und wie ich jetzt stehe und sehe überall etwas
falsch und übersehen so viel nicht getan
an deinem glück nicht mit nicht gefreut zu wenig
nur herumgestanden und dummes gedacht
gelacht heimlich dich belächelt dann und wann und
immer wieder dich immer wieder verraten verlassen
bei deinen freuden verlassen so vieles an dir
nicht ernst dich nicht ernst nie ernst genommen
so ist deine zeit davon
davongeronnen
wie du jetzt fehlst und wie erst
was habe ich alles nicht getan nichts
viel zu wenig für dich versäumt viel zu viel
© bei der autorin
textproben aus dem buch
einen herzschlag nur bist du entfernt
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