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[heft 16] [september 2018] wien - st. wolfgang
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beckett hat einmal gesagt
es geht vielleicht zu ende
Raimund Bahr
I
am ende
wird jeder durch zufall
auf seinen platz verwiesen
der eine
tritt auf
im licht
der andere ab
ins dunkel
II
das hoffen schmiegt sich ein
in unsre gnadenlose zeit
die mit schnee und wind
um die häuser tobt
als wären die furien zurückgekehrt
in erwartung kommender tage
da die hunde losgelassen
und die ungeschnürten schuhe
bereit stehen
für eine reise
ins glück
III
auf der wanderung
durch ihre träume
hörte ich
in der stille der nacht
meine knochen knacken
IV
wir nehmen uns
die welt nicht vor
wir eignen uns an
was uns aufgetischt wird
teilen unter uns auf
was wir am wegrand finden
ergreifen jede gelegenheit
beackern was brach liegt
suchen pfade
in der finstersten finsternis
begehren
lieben
schmecken
die welt
nähren uns redlich
an ihr
erschöpfen uns
an ihren rundungen
sparen sie uns auf
für schlechtere zeiten
vertrauen auf die zukunft
die sie bereithält
bieten unserer herkunft
das duwort an
irgendwie
schlagen wir uns durch
irgendwem
vertrauen wir uns an
irgendwo
finden wir uns ein
verwandelt
ausgelebt
© beim autor
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