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[heft 16] [september 2018] wien - st. wolfgang
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Vier Gedichte
Michael Burgholzer
was soll's?
kriemhild feiert
lebenslänglich
auf dem partyschiff
am rhein
ihre füße
und ihr herz
vertragen keinen
festen grund
unter ihrem
taktstock
spielen willig
wackeldackel auf
siegfried tanzt
mit ohrenstöpseln
ein paar
proberunden mit
kriemhild sticht
aus langeweile
mehrmals in sein
krummes kreuz
siegfried schweigt
er ist ein held
der stille oder
auch gleich tot
linde
beim tanz in der linde
zerspringen die bohlen
das wasser im
brunnen versiegt
die töchter zersingen
den söhnen die hymnen
der segen am
pfosten hängt schief
die werber sind söldner
und streunende schurken
der vater sinkt
tief auf die knie
die schwestern bestreiten
das erbe der mutter
im schatten der
linde herrscht krieg
amsel
singst im schutz
der beerenhecke
früh schon
totenlieder
färbst den jungen
sommer ernst
durch deine
schwarzen flüge
fütterst uns
im morgenlicht
mit schweren
ersten stunden
zwetschken
ich werd dir
mies gelaunter
lyriklektor der du
dich verstiegen
hast in meinem
zwetschkenbaum
jetzt keine
leiter bringen
du hast da oben
reichlich arbeit
meine zwetschken
nennt man
ein gedicht
© beim autor
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